Architektur

Córdoba: Magische Moschee und märchenhafte Patios

Córdoba – allein der Name dieser Stadt klingt nach Hitze, Stierkampf und Flamenco. Tatsächlich ist Córdoba die andalusischste Stadt Andalusiens.

Blendend weiße Häuser mit blumengeschmückten Balkonen aus Schmiedeeisen, Innenhöfe mit Säulengängen und bunten Fliesen, Kutschen mit stolz trabenden weißen Andalusier-Pferden, Paläste und Plätze voller Atmosphäre. Ich bin das erste Mal hier und weiß jetzt, warum die alte Kalifenresidenz der Omaiyaden auf keiner Andalusien-Rundfahrt der Reiseveranstalter fehlt.

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Wald aus 793 Säulen

Richtig platt war ich beim Anblick der Mezquita, der Moschee-Kathedrale. Sie ist ein Riesenapparat: 179 x 134 Meter groß, also fast doppelt so groß wie ein Fußballfeld, hat 19 Schiffe und 793 Säulen. Man geht hinein und traut seinen Augen nicht: mystisches Halbdunkel und Säulen, Säulen, Säulen – ein regelrechter Wald von Säulen, mit immer neuen Perspektiven. Viele haben schon versucht, die Stimmung und besondere Architektur dieser Moschee zu beschreiben. Als „Raumlosigkeit“, als „mathematisch-halluzinatorisches Wunderwerk“. Das alles mag zutreffen. Reicht aber nicht als Beschreibung. Ich versuch es erst gar nicht. Sage nur ganz profan: Diese Moschee muss man gesehen haben. Mit den Großen dieser Welt – in Mekka, Damaskus, Kairo und Istanbul – hält sie locker mit. Ich persönlich finde sie sogar schöner.

Moschee-Kathedrale heißt sie deshalb, weil im 16. Jahrhundert so ein wahnsinniger Bischof ohne Sinn für Schönes – Alonso Manrique hieß er – mitten in die alte Moschee eine potthässliche Kathedrale bauen ließ. Die Moschee verkraftet den Schandfleck zum Glück – Gott und Allah sei Dank.

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In manchen Innenenhöfen sind Restaurants

Die zweite große Attraktion Córdobas ist die Judería, das Judenviertel der Altstadt. Es grenzt direkt an die Moschee. Die Häuser haben dort wunderschöne Patios. Auch für diese mit Blumen geschmückten Innenhöfe ist Córdoba ja berühmt.

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Eiknfach hineinschauen – viele Türen stehen für Interessierte offen

Einfach hineinschauen, wenn eine Tür offen steht. Das ist erlaubt. Viele Patios werden sowieso als Restaurants und Bodegas genützt.

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Zuviele Souvenirshops in den Gassen um die Moschee

Die Gassen direkt um die Moschee sind leider zu hässlichen Souvenirmeilen verkommen. Drum einfach etwas weiter in die Judería und Altstadt hinein bummeln, dann entrückt man dieser Welt und findet hinein ins arabische-jüdische Mittelalter.

Schönes etwas abseits. Es macht Sinn, auch etwas außerhalb des auf dem Stadtplan fett markierten Altstadtkerns auf Erkundungszüge zu gehen. Gut gefallen hat mir zum Beispiel die Plaza del Potro, wo die schon von Cervantes erwähnte Herberge „Posada del Potro“ mit Holzbalkonen im Innenhof steht; und die gleich in der Nähe liegende, mit Laubengängen gesäumte Plaza del la Corredera.

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Perfekt zum Frühstücken: Plaza Corredera, war einst Arena

Im 18. Jahrhundert war der Platz eine Arena für Stierkämpfe und Festivitäten aller Art. Heute sitzt man hier in den Cafés etwas abseits der Touristenmassen und spürt den Pulsschlag Córdobas.


Hinweis: Diese Reise wurde von Raiffeisen Reisen unterstützt. Raiffeisen Reisen bietet  spezielle Andalusien-Rundfahrten. 6 Tage mit Flug und Halbpension in 4*-Hotels und vielem mehr ab 799 €.


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