Abenteuer

Afrika: Safari à la carte

Wohin auf Safari? Die besten Länder und Reservate. Tipps für Anfänger und Erfahrene.

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Was zählt zu den Top-Reiseerlebnissen auf dieser Welt? Eine Safari in Afrika zweifellos. Löwen, Büffel, Hippos, Nashörner aus nächster Nähe in freier Wildbahn zu sehen, mit dem Geländefahrzeug mitten in einer Herde Elefanten zu stehen, die spektakulärsten Sonnenuntergänge dieser Welt in den Weiten der Savanne zu erleben, abends am Lagerfeuer zu sitzen während die Löwen im Dunkeln grollen oder geduldig den Spuren eines Leoparden zu folgen bis man ihn schließlich vor der Linse hat – das sind Momente, bei denen einem die Gänsehaut über den Rücken läuft.

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Aber welche Safari bringt den Thrill? Wo sieht man Afrikas Wildtiere mit Garantie und wirklich aus nächster Nähe? Welches Land, welcher Nationalpark bietet welche Faszinationen? Welche Safari passt zu wem? Und was bekommt man für wie viel Geld? Die Parade-Länder für Safaris liegen ausnahmslos im Osten und Süden des Schwarzen Kontinents. Dort gibt es die größten Tierbestände, Savannen, Steppen, Buschland und große Flussdeltas.

Im Wesentlichen sind es acht Länder: Kenia, Tansania, Uganda und Sambia in Ostafrika sowie Namibia, Botswana, Simbabwe und Südafrika im südlichen Afrika. Die Preise bewegen sich zwischen knapp 200 Euro pro Safari-Tag mit Quartier, Verpflegung und Pirschfahrten bis zu 500 Euro und mehr in Luxuscamps.

Kenia ist Safari-Weltmeister. Unbestrittene Nummer eins ist Kenia mit zwei Dutzend Nationalparks, nochmals so vielen Schutzgebieten und einer Vielzahl an Lodges für jede Preisklasse. Zudem ist Kenia von Europa in nur sechs Flugstunden am schnellsten erreichbar und bietet traumhafte Badestrände. Kombi-Reisen Safari & Strandurlaub sind in keinem anderen Land so leicht und günstig machbar. Die weit verbreitete Meinung, Kenia sei nur für Low-Budget-Touristen interessant, sei überlaufen und für Tierbeobachtungen bestenfalls Mittelklasse, stimmt nur bedingt. Mit der Masai Mara hat Kenia neben der Serengeti und dem Ngorongoro-Krater in Tansania die beste Safari-Region Afrikas, um große Herden und die legendären „Big Five“ Löwe, Elefant, Büffel, Nashorn und Leopard zu sehen. Experten wie Elisabeth Kneissl von Kneissl Touristik empfehlen daher Safari-Anfängern zu Recht Kenia – vor allem die Nationalparks Masai Mara und Amboseli, in dem der schneebedeckte Kilimandscharo eine perfekte Foto-Kulisse liefert. Dort erlebt man Safaris wie man sie aus Filmen wie „Jenseits von Afrika“ kennt. „In der Kombination Tiervielfalt, Beobachtungsmöglichkeiten und Preis kann kein anderes Land mithalten“, sagt Elisabeth Kneissl. Natürlich gibt es in Kenia viele große Camps, die für den Massen-Tourismus eingerichtet sind, aber auch unzählige kleine und luxuriöse, die Safaris sehr individuell gestalten – z. B. die Ngare Serian Lodge am Rande der Masai Mara.

Tansania hat mit der Serengeti und dem Ngorongoro-Krater die vielleicht noch besseren Savannen-Reviere als Kenia zur Beobachtung großer Wildtierherden und der Big Five, „ist aber flugtechnisch schwieriger zu erreichen und im Schnitt um die 30 Prozent teurer als Kenia“, so Elisabeth Kneissl. Die beste Safari-Zeit für Tansania ist zur großen Migration, wenn zwischen Mitte Jänner und Mitte März Millionen Tiere kalben und wie ein kilometerbreiter Rasenmäher vom Ngorongroro-Krater Richtung Süden wandern.

Simbabwe kann da nicht wirklich mithalten. Mit Ausnahme des Manapools-Nationalparks (grenzübergreifend nach Sambia) und des Hwange-Parks gibt es wenig sehr gute Safari-Möglichkeiten. Zudem ist das von Diktator Robert Mugabe streng geführte Land schwierig zu bereisen – auch wenn sich die Situation seit drei Jahren teilweise entspannt hat.

Sambia hat mit dem Luangwa-Nationalpark eines der Top-Reviere Afrikas. Löwen, Büffel, Zebras, Giraffen, zahlreiche Elefanten, Leoparden und unzählige Antilopenarten können gut beobachtet und fotografiert werden. Am Luangwa-Fluss leben zu dem Nilpferde und Krokodile. Vor allem mit Walking-Safaris hat sich der Park einen Namen gemacht. Wer schon Safaris in anderen Ländern gemacht hat, kann sich hier den Nervenkitzel einer Safari zu Fuß holen.

Uganda punktet vor allem mit den Gorillas, die sonst nur in geringerer Zahl in Ruanda und im nicht bereisbaren Kongo vorkommen. Im Bwindi-Nationalpark leben sechs an den Menschen gewöhnte Gruppen, die sich aus wenigen Metern Distanz beobachten lassen – ganz sicher eines der prickelndsten Wildlife-Erlebnisse der Welt. Auch Schimpansen und die seltenen Baumlöwen bekommt man in Uganda meist vor die Linse. Und der kleine aber feine Queen Elizabeth Nationalpark liefert mit fast allen afrikanischen Großtieren klassisches Safari-Erlebnis – eine gute Kombination auch für Safari-Neulinge. Gute Kondition für den oft mehrere Stunden dauernden Marsch zu den Gorillas im schwierigen Bergdschungel-Gelände ist allerdings Voraussetzung.

Richtig gut für Safaris ist das südliche Afrika. Die riesigen Parks in Botswana, der Krüger-, Hluhluwe- und iSimangaliso-Nationalpark in Südafrika sowie der Etosha-Nationalpark in Namibia sind vor allem für Reisende ideal, die eine Safari mit einer Rundreise durch die landschaftlich reizvollen Länder Südafrika und Namibia verbinden wollen.

Botswana besitzt eine beeindruckende, teils noch unberührte Wildnis. Prachtstück ist der 11.000 km² große Chobe-Nationalpark mit dem reichsten Tierbestand im südlichen Afrika und den meisten Elefanten weltweit. 50.000 bis 70.000 Jumbos durchkämmen das Gebiet. Dazu kommen das Central Kalahari Game Reserve mit 52.000 km² und der 36.000 km² große Kgalagadi Transfrontier Park, der sich auf den Staatsgebieten Botswanas und Südafrikas ausdehnt und vor allem für diverse Bock-Arten, Gnus und Antilopen berühmt ist. „Ein Gebiet, das mich immer wieder begeistert“, schwärmt Elisabeth Kneissl. „Vor allem im Jänner/Februar, wenn die Muttertiere kalben und dadurch viele Raubkatzen angelockt werden, spielt sich’s extrem ab.“ Das so viel gelobte Okawango-Delta wird ihrer Meinung nach überschätzt. „Dort sieht man nie so viele Tiere wie im Chobe, in der Kalahari, Serengeti oder Masai Mara. Meine besten Safaris waren dort Zelt-Safaris“, schildert sie. „In der Wildnis zu übernachten ohne Zaun ums Zelt und die Hippos rennen ganz nah vorbei – das ist schon ein echter Kitzel. Botswana ist auch nicht mehr so teuer, wie oft behauptet. „4*-Lodges bekommt man schon ab 200 Euro pro Tag inklusive Pirschfahrten“, weiß Elisabeth Kneissl. „Z. B. bemüht sich die Chobe-Safari-Lodge sehr um vernünftige Preise und ein interessantes Safari-Programm per Boot und Jeep.“

Namibia bietet landschaftliche Highlights wie die höchsten Dünen der Welt in der Wüste Namib und interessante Safari-Parks. Der größte und tierreichste liegt in der Etosha-Pfanne, ist gut erschlossen und kann im östlichen Teil auch ohne Guide befahren werden. In regenreichen Jahren ist die Pfanne zehn Zentimeter hoch mit Wasser überflutet und ein Vogel- Paradies. In Trockenzeiten verbleiben Wasserlöcher, an denen sich die Tiere sammeln und gut beobachten lassen, z. B. bei der Okaukuejo-Lodge im Süden und bei Kalkheuwel im Osten. Eine Attraktion der besonderen Art ist Cape Cross an der Westküste. Dort tummeln sich 100.000 Zwergseelöwen. Sie werden nur 1,50 Meter groß.

Südafrika punktet mit dem Krüger-Nationalpark bei jenen, die sich nicht auf holprigen Pisten durchrüttlen lassen wollen. Auf den gut gepflegten Straßen ist kein Geländeauto nötig, man fährt im Bus oder Pkw. Mehr Abenteuer bietet der Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark in der Region Kwazulu Natal. Er ist einer der populärsten für Big-Five-Safaris und der älteste Afrikas. 1895 wurde er zum Schutz der Nashörner gegründet. Ein Landschaftsgenuss ist der iSimangaliso Wetlandpark an der Ostküste. Er ist geprägt von malerischen Lagunen, Mangrovenwäldern, schönen Stränden und vorgelagerten Korallenbänken. Hier lebt die stärkste Krokodil- und Nilpferdpopulation Afrikas. Auch Elefanten, Nashörner, Wale und exotische Vögle zählen zu den Attraktionen.

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