Europa

Malta mag ich eben

Empfehlung: Die Mittelmeerinsel Malta ist vielen Österreichern noch unbekannt. Ich habe sie oftmals bereist – und das mit gutem Grund.

 

Malta-3

Fischerdorf Marsaxlokk

 

Prachtbauten und bizarre Natur. Prächtige Kathedralen, barocke Paläste, 5000 Jahre alte Megalith-Tempel und verwinkelte Gassen wie in arabischen Altstädten. Dazu bizarre Klippen, kleine feine Sandstrände, Olivenhaine, mondäne Jachthäfen, bunte Fischerdörfer und Märkte: Malta ist ein mediterranes Kaleidoskop zwischen Europa und Afrika. Lange habe ich diese einzigartige Mittelmeerinsel auf meinen Reisen ignoriert. Ein Fehler, wie ich heute weiß. Die nur 27 km lange und 14 km breite Insel mit den beiden Schwesterninseln Gozo und Comino ist viel spannender, als ich mir je hätte träumen lassen. Vor vier Jahren flog ich das erste Mal hin, weil ich einen alten Freund besuchte. Mittlerweile war ich fünf Mal dort – und habe immer noch nicht genug.

Leger mediterran. Einmal abgesehen von den Sehenswürdigkeiten, habe ich mich in die Insel verliebt, weil die Atmosphäre so leger gemütlich ist. Die Malteser sind vom Naturell so eine Mischung aus Italienern, Griechen, Spaniern, Franzosen und Engländern. Es gibt Pubs wie in London (von 1813 bis 1964 war es ja britisch); es gibt Restaurants wie in Italien und Tavernen wie in Griechenland. Fast alle Nationen waren im Laufe der Geschichte ja schon Herren auf der Insel und hinterließen ihre Spuren; ebenso die Osmanen, Punier, Römer. Am sichtbarsten sind heute die Spuren der Kreuzritter. 1524 schenkte Karl V. die Insel dem Kreuzritterorden Johanniter – und die bauten Pracht-Kathedralen und Pracht-Paläste.

Golden Bay

Golden Bay

Schönste Reisezeit. Am schönsten ist Malta sicher im Frühling, wenn alles üppig blüht. Im Sommer, Herbst und Winter zeigt die Insel dann ihre eigentlich beherrschenden Farbtöne – das Ockergelb der Bauten, rostrote Erde und grauweißen Kalkstein. Ich für meinen Teil, liebe diese Farben und mag Malta vor allem im Winter. Da hatt es untertags in der Sonne immer noch T-Shirt-Temperaturen, man kann herrlich wandern, und in den Pubs sitzen nur noch Einheimische und vereinzelt Langzeiturlauber – grauhaarige „Zugvögel“ aus Mittel- und Nordeuropa, die hier überwintern. Im Hochsommer herrschen Temperaturen um die 35 Grad, im Winter ist es mit durchschnittlich 15 Grad immer noch frühlingshaft mild – ideal, dem Wintergrau in Österreich für ein paar Tage zu entfliehen. Man fliegt ja nur 2 ½ Stunden von Wien zur Kreuzritter-Insel.

 

Was Sie nicht versäumen sollten:

* UNESCO-Welterbestätten. Gleich drei hat davon Malta. Die zwei Megalith-Tempel Hagar Qim und Mnajdra im Süden oberhalb einer spektakulären Steilküste zählen zu den ältesten Kulturen Europas. Noch spektakulärer ist das Hypogäum. Der unterirdische, 5400 Jahre alte Megalith-Tempel mit Sälen, Hallen, Altären und perspektivisch trickreich gestalteten Wänden geht drei Stockwerke in die Tiefe. Erst 1902 wurde er entdeckt. Da nur eine beschränkte Zahl Besucher täglich heinein dürfen, muss man Tickets unbedingt vorher reservieren.

* Hafenrundfahrt. Bei der 2-Stunden-Kreuzfahrt durch den schönsten Naturhafen Europas erlebt man wie mächtig die Bastionen, Forts und Befestigungsanlagen sind. Meterdicke hohe Steinmauern, dahinter Lagerräume, Quarantäne-Stationen, Lazarette, Kasernen und Kathedralen. Die Ursprünge stammen aus den Zeiten der Kreuzritter, im Zweiten Weltkrieg bauten die Engländer die Anlagen massiv aus. Die Rundfahrt bietet zudem herrliche Blicke auf die Städte Valletta und Sliema.

* Valletta. Ein Bummel durch die Festungsstadt der Kreuzritter zeigt deren Geschmack und Reichtum am eindrucksvollsten. Da spaziert man zwischen Barock-Palästen mit schmiedeeisernen Balkonen, da steht auch der Palast der Ordensgroßmeister und die imposanteste Kathedrale Maltas: die St. John’s Cathedral.

* Mdina. Im Zentrum der Insel erhebt sich ein Felshügel, darauf thront eine uralte Stadt  phönizischen und arabischen Ursprungs. In den engen und verwinkelten kühlen Gassen lebt die Atmosphäre längst verflossener Zeiten. Und das schönste: Die „stille Stadt“, wie  Mdina übersetzt heißt, ist keine Museumsstadt – hier leben einige hundert Menschen.

Dwjera Point

Dwjera Point

* Fantastische Klippen. Zu einem Malta-Erlebnis gehört auch eine Klippenwanderung. Die schönsten sind die 300 Meter hohen Dingli Cliffs an der Südwestküste sowie der Dwjera Point mit dem Fungus Rock und dem in die Brandung hinausragenden Steinbogen „Azure Window“ auf der Nachbarinsel Gozo.

 * Fischerdorf Marsaxlokk. Der wohl pittoreskeste Hafen Maltas liegt im Süden. Hier schaukeln bunte Fischerboote, in den Lokalen entlang der Promenade wird köstlicher Fisch serviert.

* Feste. Bunt, laut, kitschig – so feiern die Malteser am liebsten. Und das möglichst oft im Jahr. Wer Gelegenheit hat, sollte sich das nicht entgehen lassen. Die meisten Feste haben religiösen Hintergrund. Abgesehen von Weihnachten und Ostern ist der Festtagskalender von Juni bis September besonders dicht. Fast jede Woche wird irgendwo auf der Insel ein Schutzpatron gefeiert. Nachfragen und dabei sein. Es zahlt sich aus.

Bildgalerie Malta

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8 replies »

    • Da wünsche ich viel Spaß! Rambla Bay ist super. sicher der schönste Strand auf Gozo. Sonst würde ich mir auf Gozo noch anschauen:
      * die Salinen von Marsalforn. Blick von oben ist landschaftlich sehr schön – eventuell anschließend im Hafen von Marsalforn Fisch essen
      * die Klippen von Dwejra am Azure Window und die Klippen von Ta’Cenc
      * Und noch ein bisschen Kultur: den Ggantija-Tempel. Ist einer der am besten erhaltenen auf Malta und immerhin älter als die Pyramiden. Und eventuell noch in die eine oder andere Kirche rein schauen. Manche sind sehr schön, ich weiß nur nicht mehr so genau, welche das waren.

      lg Karl

      • Hallo Karl,

        vielen Dank für deine schnelle Antwort! Ich habe gerade Bilderrecherche zu den Empfehlungen betrieben und bin echt beeindruckt und beruhigt. Ich hatte selbst Malta lange nicht auf dem potentiellen Urlaubs-ort-radar. Die Urlaubsentscheidung war eher ein Schuss ins Blaue, wird aber mehr und mehr zum Glückstreffer 🙂 Werde auf jeden Fall berichten.

        LG
        Benjamin von Snowbon

  1. Mein Mann und ich werden zum dritten Mal nach Malta fliegen und diesesmal hoffentlich endlich in Fort St Elmo reinkommen. Entweder wurde grad renoviert oder der Eingang war nicht zu finden. Können Sie einen Tipp geben? Und welches Unternehmen sollte man für die Hafenrundfahrt nehmen? Persönlich können wir in Marsaxlokk das Restaurant Ir-Rizzu empfehlen! Sie haben vollkommen Recht: man kann sich schnell in die Inseln verlieben!

  2. Nie wieder Malta! Unser Maltaurlaub vor Jahren war ein Albtraum. Weil die ganze Insel vernetzt war mit Netzen zum Fang von Zugvögeln. Und überall standen Käfige mit Lockvögeln (denen man die Augen ausgestochen hatte, damit sie singend ihre Gefährten anlocken). Auch am frühen Morgen wurde man , wenn die Unterkunft abseits der Städte war, schon frühzeitig von Gewehrsalven geweckt, denn die Malteser sind leidenschaftliche Jäger. Die religiösen Feste und Prozessionen werden protzig gefeiert, aber danach wird das Gewehr gesattelt! An alle Malta-Urlauber: Nicht wegschauen, sondern mit kritischen Augen durchs Land reisen.

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